Die schweizerischen Arbeitskräfteerhebung (SAKE) des Bundesamtes für Statistik (BFS) ist erschienen. Gemäss dieser profitierten 2023 47,7% der Arbeitnehmenden von flexiblen Arbeitszeiten und knapp zwei von fünf leisteten zumindest gelegentlich Arbeit im Homeoffice. 26,5% der Erwerbstätigen sind regelmässig samstags tätig, Nachtarbeit ist deutlich weniger verbreitet (5,6%). Befristete Arbeitsverträge betreffen 8,6% der Arbeitnehmenden und der Anteil der Arbeit auf Abruf beläuft sich auf ähnlichem Niveau (8,3%). Zwischen den Wirtschaftsbranchen variieren diese Ergebnisse stark, ebenso nach Geschlecht und Alter.

 

Flexible Arbeitszeiten

2023 hatten 47,7% der Beschäftigten flexible Arbeitszeiten. Männer profitierten mehr (51,8%) als Frauen (43,3%). Flexible Arbeitszeiten waren am häufigsten in den Branchen Information und Kommunikation (77,3%), Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (75,3%) sowie freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (73,0%).

 

Abendarbeit im Gastgewerbe

2023 arbeiteten 16,4% der Beschäftigten regelmäßig abends, Frauen etwas häufiger als Männer (17,2% vs. 15,7%). Besonders betroffen sind die 15- bis 24-Jährigen (21,5%). Im Gastgewerbe war abendliche Arbeit am häufigsten (49,8%), gefolgt von Verkehr und Lagerei (30,7%). Im Baugewerbe ist abendliche Arbeit selten (4,3%).

 

Nachtarbeit in Verkehr und Lagerei

Ungefähr 5% der Beschäftigten arbeiteten regelmäßig nachts. Männer taten dies öfter (6,1%) als Frauen (5,0%). In der Branche Verkehr und Lagerei war Nachtarbeit besonders verbreitet (22,0%), gefolgt vom Gesundheits- und Sozialwesen (12,0%).

 

Wochenendarbeit

26,5% der Beschäftigten arbeiteten regelmäßig samstags und 15,8% sonntags. Frauen arbeiteten häufiger am Wochenende als Männer (samstags: 29,6% vs. 23,8%; sonntags: 17,4% vs. 14,5%). Besonders hoch war der Anteil bei den 15- bis 24-Jährigen (samstags: 35,1%; sonntags: 21,1%) und bei Personen über 65 Jahren (samstags: 33,9%; sonntags: 20,7%). Das Gastgewerbe verzeichnete die höchsten Werte für Wochenendarbeit (samstags: 70,2%; sonntags: 51,3%).

 

Arbeit auf Abruf

2023 arbeiteten 8,3% der Beschäftigten auf Abruf (Männer: 6,7%; Frauen: 9,9%). Besonders verbreitet ist diese Arbeitsform bei Personen im Rentenalter (25,4%) und den 15- bis 24-Jährigen (16,1%). Im Gastgewerbe war Arbeit auf Abruf am häufigsten (19,5%).

 

Heimarbeit in Information und Kommunikation

38,4% der Beschäftigten arbeiteten zumindest gelegentlich von zu Hause aus. In der Branche Information und Kommunikation war Heimarbeit besonders häufig (82,9%). Auch in den Bereichen Finanz- und Versicherungsdienstleistungen (73,3%) sowie Erziehung und Unterricht (63,3%) war Heimarbeit weit verbreitet.

 

Befristete Arbeitsverträge

2023 hatten 8,6% der Beschäftigten befristete Arbeitsverträge, wobei Frauen häufiger betroffen waren (9,4%) als Männer (7,8%). Besonders häufig waren befristete Verträge bei den 15- bis 24-Jährigen (25,0%) und bei Personen über 65 Jahren (17,2%). In der Branche Erziehung und Unterricht war der Anteil befristeter Arbeitsverträge am höchsten (24,3%).

 

Autor: Nicolas Facincani 

 

 

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